Ein heimischer Produzent von “Nicht-Leberkäse” hat fleischlose Varianten von Bratwürstchen und Käsekrainern auf den Markt gebracht. Zwar verwendet “der Produzent” dafür immer noch Ei, aber ich bin sicher, das schaffen sie auch noch. Wenn es sogar mir gelungen ist, vegane Pilz-Patties, die ihre Form halten hinzukriegen. Als Bindemittel sollte das vor 3 Tagen produzierte Aqua Faba ausprobiert werden. Allerdings war der Geruch nicht mehr frisch genug. Ich bin also auf Leinsamen-Ei (1 EL geschroteter Leinsamen, 3-4 EL Wasser) und Kichererbsenmehl ausgewichen.
Nachteil der Pilz-Patties: sie sind recht teuer. Die niederösterreichischen Bio-Kräuterseitlinge kosten 20 € pro Kilo, die ebenfalls niederösterreichischen Bio-Champignons immerhin 10 € pro Kilo. Und dabei handelt es sich bei den Pilzen zu 90% um Wasser!!! Fleisch kostet im Vergleich dazu und wenn man den großen Aufwand der Herstellung berücksichtigt lächerlich wenig. Das führt dazu, dass wir doppelt und dreimal so viel Fleisch essen, wie unserer Gesundheit gut tut. Wem nützt diese Preispolitik?
Pilz-Patties (5 kleine Stück mit 5 cm Durchmesser)
Zutaten:
250 g feste Pilze (z.B. Kräuterseitlinge und Champignons)
100 g Zwiebel (gerne auch etwas mehr, wer möchte)
1 EL geschroteter Leinsamen, mit ca. 4 EL Wasser mind. 10 stehenlassen
1 EL Kichererbsenmehl
1 EL Tomatenmark
1 EL Öl
Salz, Pfeffer, Paprika, Essig zum Ablöschen
Gewürze nach Geschmack: z.B. gemahlener Kreuzkümmel
Zubereitung: Zwiebel schälen und sehr fein hacken (oder mit dem Foodprocessor zerkleinern). 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel hell anrösten. Pilze im Foodprocessor zerkleinern, zum Zwiebel in die Pfanne geben und hell anrösten. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen und kurz anrösten, dann mit 1 EL Essig ablöschen. Masse in einen hitzebeständigen Behälter umfüllen und abkühlen lassen. “Leinsamen-Ei”, Tomatenmark, Kichererbsenmehl und weitere Kräuter oder Gewürze dazugeben und unterrühren.
1-2 EL Öl in der gesäuberten Pfanne erhitzen, mit den Händen Patties formen oder einen runden Speiseformer in die Pfanne stellen und die Masse hineinfüllen. Die Patties beidseitig hell braten (nicht wie am Foto, da sind sie sehr dunkel gebraten, weil es Anfang März sehr lange dauert, bis man im Garten nur ein paar Blätter essbares Grün gefunden hat, und man deshalb den Herd vorher ausschalten sollte!)
Wenn man das Tomatenmark nicht ganz sorgfältig unterrührt, sehen die Pilzpatties sogar richtig “echt” aus, als würde beim Braten Blut austreten! (…)
Die anwesenden Mitglieder der “Inhouse – Jury” (beide jugendliche Fleisch- aber Nicht-Pilz – Enthusiasten) waren zufrieden bis ganz angetan. Mir haben sie auch gut geschmeckt. Ich merke aber, dass Pilze doch ein wenig schwer im Magen liegen…
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