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  • Writer's pictureHeidi Hell

La Chandeleur und das Murmeltier

Anfang Februar darf man schon vom Frühling träumen. Die Abende sind deutlich heller als zu Jahresbeginn, durch die gekippten Fenster dringt hin und wieder frohes Vogelgezwitscher und die milde Sonne wärmt an eisigen Tagen. Seit Weihnachten sind unglaubliche 40 Tage vergangen. Morgen ist Maria Lichtmess, das Ende der Weihnachtszeit. Nun darf der Christbaum endlich aus der Wohnung geräumt werden, und wir hoffen auf möglichst schlechtes Wetter, denn: Wenn’s zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit! Na dann – Daumen drücken!! 🙂

An diesem 2. Februar tut sich aber noch viel mehr: klingelt es bei euch bei “Punxsutawney Phil”? Genau! Das Murmeltier, das aus seinem Bau gelockt wird, damit man eine Vorhersage über die weitere Dauer des Winters treffen kann. Seit dem Film “Und täglich grüßt das Murmeltier” kennen auch wir diesen Brauch aus der Kleinstadt Punxsutawney im Bundesstaat Pennysylvania. Der Murmeltiertag – Groundhog Day wird in den USA und Kanada am Lichtmesstag begangen.

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In Frankreich heißt dieser Tag “La Chandeleur” und wird – wie sollte es anders sein – mit einer kulinarischen Spezialität gefeiert. Goldgelb und rund – das sind die Palatschinken oder Crêpes. Wer beim Backen die Pfanne in der rechten Hand hält, die Palatschinke kühn in der Luft wendet und dabei in der linken Hand ein Goldstück hält, dem soll im kommenden Jahr besonders viel Glück und Reichtum beschieden sein.

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Crêpes

Zutaten für etwa 15 Stück 400 ml Milch oder Pflanzendrink (z.B. Haferdrink) 2 Eier 1 Prise Salz ca. 170 g Mehl (z.B. 100 g Maismehl, 170 g Dinkelmehl)

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Palatschinken – LineUp


Zubereitung: Milch mit Eiern und Salz verquirlen, gesiebtes Mehl unterrühren. Teig 10 min. quellen lassen. Der Teig soll dickflüssig sein. 1 Pfanne (besser 2 Pfannen, dann geht es doppelt so schnell) erhitzen (bei mir Stufe 6 von 9), ein erbsgroßes Stück Ghee oder etwas Öl erhitzen. Eine dünne Schicht Teig in die Pfanne eingießen, durch Drehbewegungen in der Pfanne verteilen. Backen, bis sich die Ränder von der Pfanne ablösen, mithilfe eines Pfannenwenders abheben und umdrehen.

Auf der zweiten Seite goldbraun backen, dann herausgeben. Gesamten Teig auf diese Weise verbacken. Nach der zweiten Palatschinke ist die Pfanne ölig genug, dass man kein weiteres Fett mehr braucht.

Für vegane Crêpes verrührt man ca. 200 ml Pflanzendrink mit 1/2 TL Flohsamenschalen und gibt ca. 90 g Mehle nach Belieben dazu. So sind meine veganen und glutenfreien Buchweizen-Galettes entstanden: aus Sojadrink, Flohsamenschalen, Buchweizenmehl und Maismehl. Der Teig sollte eine ähnliche Konsistenz haben wie der herkömmliche mit Eiern. Wichtig ist, dass ihr nicht zuviel Flohsamenschalen verwendet, sonst wird die Masse zu glibberig und klebt stark in der Pfanne. Sollte das passieren kann man den Teig einfach mit Pflanzendrink/Wasser und Mehl strecken.

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Das Füllen der Palatschinken überlasse ich eurem Gusto! Süß oder pikant, überbacken oder mit einer Kugel Eis…alles ist möglich!

Wirklich alles! Zu Studentenzeiten hat die französische Austausch-Studentin uns mit ihrer Interpretation verwöhnt: Der Teig wurde ordentlich gezuckert, gefüllt wurden die Crêpes dann jedoch mit reifem Camembert! Schmeckte sehr eigentümlich, aber wahrscheinlich auch sehr französisch! 🙂 Auf jeden Fall hat es eine bleibende Erinnerung hinterlassen!

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