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  • Writer's pictureHeidi Hell

Die “Gesunde Jause”

Gerade habe ich nachgerechnet: in den

kommenden 10 Monaten dieses Schuljahres werde ich an die 1000! neue Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren (und deren Eltern sowie Pädagoginnen und Lehrerinnen) kennenlernen, um ihnen Appetit auf “gesundes Essen” zu machen. Eine ganz schöne Herausforderung, denn mit einigen werde ich nur wenige Stunden in ihrem Kindergarten oder ihrer Schulklasse verbringen.

Wenn ich meine Arbeit in meinem Sinne gut mache, dann werden diesen Kindern durch meine Anregung und die Mithilfe ihrer Eltern und Pädagoginnen Gewohnheiten ermöglicht, die es ihnen erleichtern, sich für gesunde Ernährung zu entscheiden. So einfach ist es ja eigentlich – und jetzt wiederhole ich mich glaube ich 🙂 : Wenn man etwas oft genug getan hat, wird es zur Gewohnheit. Es erfordert dann kaum noch Energie und schon gar keine Überwindung (zum Beispiel Zähne putzen, Jacke aufhängen, Teller nach dem Essen in den Geschirrpüler stellen,…). Ohne Gewohnheiten wäre unser Leben mühsam!

Für mich stellt sich die Frage:

Welche guten Ess-Gewohnheiten können im Kindergarten und in der Schule überhaupt geprägt werden? Natürlich eine “gesunde” Jause. Da stellt sich gleich die Frage: Warum brauchen Kinder überhaupt eine Jause? (und Erwachsene nicht unbedingt)? Kinder sind etwas ganz Besonderes! Aus vielen Gründen! 🙂 Sie sind voll Tatendrang und Bewegungshunger. Bezogen auf ihr Körpergewicht verbrauchen sie dabei besonders viel Energie. 10 jährige Burschen haben schon den gleich hohen Energiebedarf wie erwachsene Frauen bei einem deutlich geringeren Körpergewicht!

Wachsen und Bewegung brauchen einfach viel Energie. Und dann noch das Gehirn! Im Ruhezustand erfordert die Gehirntätigkeit ein Viertel der insgesamt verbrauchten Energie! Dazu kommt, dass die Speichermöglichkeiten für Energie bei Kindern noch nicht so groß sind wie bei uns Erwachsenen. Naheliegend also, dass Kinder mit 3 großen Mahlzeiten am Tag überfordert sind. Ein ausgiebiges Frühstück ist bei Kindern schon oft nicht möglich. (Dieses ist aber ein eigenes Thema und ich werde mich dem in aller Ruhe mit einem eigenen Artikel widmen! 🙂 ) Also wird das Frühstück auf 2 Mahlzeiten – Frühstück und Jause aufgeteilt. So einfach ist das. Jede Hauptmahlzeit des Tages enthält Getreide, Obst/Gemüse, pflanzliches oder tierisches Eiweiß.

So sieht sie also aus, die “Gesunde Jause”: Für die Jause heißt das: Brot mit Aufstrich oder Käse und Obst oder Gemüse nach Lust und Laune, dazu Wasser. Mehr ist es nicht. Wer sich jetzt schon auskennt – perfekt! Ran an die Jausenbox! 🙂

Weil es aber oft noch Fragen dazu gibt, versuche ich sie gleich zu beantworten.

Wie ist es mit Butter und

Schinken oder Wurst? Die sind weniger wichtig bei der Jause, weil wir von Beidem mit 1 Portion am Tag auskommen, das ist oft das Mittagessen (Fleisch) oder das Frühstück oder Abendessen (Butterbrot). Dennoch ist für viele Kinder ein Butterbrot mit Obst/Gemüse als Jause die perfekte Lösung über viele Jahre!

Das ist ganz schön gesund! Da darf ich dann zur Belohnung für mein Kind auch noch eine kleine Süßigkeit einpacken, oder? Natürlich dürfen sie, aber wozu führt das? Das Kind wird daran gewöhnt, dass es für “gesundes Essen” belohnt wird. Weil gesundes Essen eine Pflicht ist? Oder eine Strafe? Essen wird unbewusst, aber häufig als Belohnung oder Bestrafung (das passiert ja automatisch, wenn wir sagen: Iss dein Gemüse, sonst bekommst du keinen Kuchen) eingesetzt. Damit prägen wir bei unseren Kindern Verhaltensmuster, die sie nur schwer wieder los werden. Ihr Kind wird vielleicht auch irgendwann nach der Süßigkeit in der Jausenbox verlangen. Dann merkt man wie sehr Kinder an ihren Gewohnheiten hängen und sie mit Nachdruck verlangen.

Und warum “nur” Wasser? Weil es das Beste für uns ist! Weniger als das Beste sollten unsere Kinder nicht bekommen! Finden sie nicht auch? Wasser belastet den Körper am wenigsten, stillt den Durst und reinigt obendrein noch die Zähne von den Jausenresten. Jedes andere Getränk ist süß und sauer, was den wertvollen Zähnen schaden kann.

Jause3

Weitere Fragen zum Thema beantworte ich gerne! Beim nächsten Elternabend, bei einem Beratungsgespräch oder hier im Blog als Antwort auf ihren Kommentar!

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