Die charakteristische Form des Spindelzopfes erhält man mit einer sehr einfachen Flechtung und einer abschließenden Drehung. Jede Flechtung ist ja einfach, sobald man sie in eine einfache Sprache übersetzt hat. Letztes Jahr habe ich schon darüber geschrieben und euch “meine Flechtsprache” näher gebracht. Nach Viererzopf, Wiener Sechsstrangzopf und Winstonknoten folgt heute der hoch geflochtene Spindelzopf.
Ich habe wieder mein Rezept für Germteig mit Water Roux und Vorteig genommen – es hat sich schon sehr bewährt. Für einen 500 g schweren Zopf benötigt man die halbe Menge des Rezepts.
Den aufgegangenen Teig in 100 g schwere Portionen teilen und zu gut fingerdicken, gleich langen Strängen formen.
Alle 5 Stränge vor sich hin legen, das obere Ende ein wenig zusammendrücken. Die Position links außen hat die Nummer 1, rechts außen ist die Position 5. Die Flechtung besteht aus 2 Schritten, die immer wiederholt werden. Schritt 1: rechte Hand fasst sich den 1er Strang (links außen), die linke Hand geht unter der rechten Hand durch und nimmt sich den 5er (rechts außen). Die linke Hand legt den Strang auf der Position 1 ab, die rechte Hand legt den Strang auf der Position 3 ab.
ODER kürzer in meiner Flechtsprache: 1 über 5 auf 3 – 1
Schritt 2: die rechte Hand nimmt den Strang auf Position 2, die linke Hand den Strang auf Position 3, die beiden werden gekreuzt und abgelegt.
ODER kürzer: 2 über 3 auf 3 – 2
Nun kommt wieder Schritt 1: 1 über 5 auf 3 – 1 Schritt 2: 2 über 3 auf 3 – 2
Bis zum Schluss weiterflechten und dann den Zopf ca. eine Vierteldrehung nach links um die Längsachse drehen. Nun zeigt sich die Spindel.
Striezel mit Dottermilch bestreichen und 1-2 Stunden aufgehen lassen. Nochmal mit Dottermilch bestreichen, nach Wunsch mit Hagelzucker oder Mandelblättchen bestreuen.
Im vorgeheizten Backrohr bei 190°C ca. 45 min. backen. Kerntemperatur 95°C. Nicht zu lange backen, nicht zu heiß backen.
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