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  • Writer's pictureHeidi Hell

Die Zukunft der Selbstversorgung

So schön sie auch ist, die Gartenarbeit an der frischen Luft. Zeit braucht man auch und Nerven. Ein grünes Händchen und ab und zu auch “etwas” gegen die Schneckeninvasion, einen Dünger, neue Erde. Und am Ende sind die Karotten dann doch vom Drahtwurm zerfressen und die Tomaten Opfer der Krautfäule geworden, weil das Wetter nicht ganz mitgespielt hat. Oder die Wasserversorgung im Urlaub nicht ausgereicht hat. Lebensmittel zu produzieren ist gar nicht einfach. Nicht bei pflanzlichen und bei tierischen schon gar nicht.

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Wie einfach es aber auch sein kann, habe ich letztens in einer “Pilzfabrik” gesehen. Pilze werden weder dem Pflanzen- noch dem Tierreich zugeordnet. Für ihre Herstellung braucht es auf den ersten Blick “nur” eine Kammer mit kontrollierter Atmosphäre. 14 Tage, 10°C und 90% Luftfeuchtigkeit – so lautet die Zauberformel für beste Bio-Kräuterseitlinge. Oder Austernpilze und Shiitake-Pilze. Diese 3 Sorten werden in Niederösterreich neben den bekannten Champignons in größeren Mengen hergestellt. Der Betrieb, der bei seiner Eröffnung Einblick in die Hallen gewährte, schafft bereits in der Anlaufphase 2 Tonnen pro Woche. Nur 2 Wochen nachdem das beimpfte Substrat aus Holzspänen und Weizenkleie aus dem Winterschlaf geweckt wird kann geerntet werden. Danach wird das Substrat einfach kompostiert. Der Betrieb arbeitet fortschrittlich unter sehr strengen hygienischen Bedingungen. Dadurch kann eine Haltbarkeit der Pilze von 10 Tagen garantiert werden.

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Ob es irgendwann Kühlkammern für die Pilzproduktion in den eigenen 4 Wänden geben wird? Auch über die häusliche Aufzucht von Larven, Maden oder Engerlingen habe ich schon Berichte gesehen. Dafür ist nur ein kleiner Schubladenturm notwendig. Der kann sogar in der Küche stehen. Die Maden werden zum krossen Anbraten für den Salat im Haus “geerntet”, verarbeitet und verzehrt.

Keine Transportwege, keine umweltbelastende Tierhaltung. Kein Medikamenteneinsatz. Irgendwann wird es das geben. Wenn auch nicht für mich. Nach einigen Jahrzehnten Erfahrung mit mir selbst trau ich mir zu sagen, dass gewisse kulinarische Genüsse wegen Voreingenommenheit und Ekel mir ein Leben lang verborgen bleiben werden wollen. Maden und Larven gehören hier dazu.

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