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  • Writer's pictureHeidi Hell

Der Apfel fällt zu früh vom Stamm…

…denke ich mir, während ich die vorzeitig abgefallenen Früchte aufsammle. Das Gras klingt beim Betreten knusprig, sogar der Klee und andere “Unkräuter” zeigen mittlerweile Dürreschäden. 5 regenlose Tage in Folge mit Tageshöchstwerten um 35 °C setzen der Natur ganz schön zu. Bringt es jetzt noch etwas Garten und Rasen zu bewässern? Darf man überhaupt über diese Art der Wasserverschwendung laut nachdenken?

Während ich meine Regentonne ausschöpfe und mit dem Regenwasser zumindest die Terrassenpflanzen vor dem Verdurstungstod bewahre beginne ich zu rechnen. Mein Garten würde im Moment etwa 500 Liter Wasser täglich benötigen, das meiste zur Erhaltung des Rasens. Schäden in der Grasnarbe führen zu kahlen Stellen, die binnen kürzester Zeit von Unkraut besiedelt werden. Das bedeutet eine Menge Arbeit. Da kann ich geringe Ernteeinbußen beim Obst leichter verschmerzen.

Also 500 Liter Wasser täglich für den Garten – ist das viel? Wenig? Dazu ein Vergleich mit Lebensmitteln. Es gibt Berechnungen darüber, wieviel Wasser für deren Herstellung notwendig ist.

Spitzenreiter im Wasserverbrauch sind Kakao und Kaffee. Meine Tagesdosis von 14 g Kaffeepulver schlägt sich schon mit 300 Litern Wasser zu Buche! Für die beiden Scheiben Brot zum Frühstück plätschern weitere 60 Liter. Die täglich empfohlene Fleischportion mit 100 g verbraucht je nach Tierart 40 – 150 Liter.

1 einziges Kilo Rindfleisch verpritschelt übrigens genauso viel Wasser wie die tägliche Dusche mit 50 Litern über ein ganzes Jahr!

Unglaubliche Zahlen sind das, die sich nicht ganz vermeiden lassen. Aber ich weiß nun auch, dass man die 500 Liter Wasser, die der Garten braucht auch bei den Lebensmitteln einsparen könnte, ohne dass die eigene Gesundheit darunter leidet. Weniger Kaffee, kein Kakao auf den Milchschaum (1 mickriges Gramm Kakao = 27 Liter Wasser), ein fleischloser oder käseloser Tag schadet der Gesundheit nicht. Zusätzlich spart man ja auch noch Verpackungen, deren Herstellung ebenfalls wasserintensiv ist.

Wasser sparen beginnt also beim täglichen Essen, im Sommer genauso wie im Winter. Und auch mein Rasen wird noch ein wenig auf den nächsten Regen warten müssen. Wasser ist kostbar, auch wenn es in unserem Land die meiste Zeit im Übermaß vorhanden ist.

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