Vor Jahren aß ich bei einer Party eine Torte, die so gut war, dass ich nach dem Rezept fragte. Ich erfuhr, dass es sich hier um
die Bohnentorte nach dem Rezept der Oma handelte. Davor hatte ich noch nie von Bohnentorten gehört. Mein erster eigener Versuch mit Bohnen im Kuchenteig war dann nur mäßig erfolgreich. Zu feucht, zu viel Bohnengeschmack, zu viel Arbeit. Diesmal blieb ich auf der sicheren Seite und ersetzte die Mehlmenge nur großteils durch Bohnenpüree. Mir haben die Brownies geschmeckt und die hauseigenen Kritiker haben nach mehr verlangt. Also ab auf den Blog!
Ach so! Warum überhaupt Bohnen im Kuchenteig? Vor allem der Abwechslung wegen, um den Weizenanteil ein wenig zu reduzieren. Hülsenfrüchte enthalten viel Eiweiß und Ballaststoffe, sättigen gut und verhindern große Blutzuckerschwankungen. Wem außer Bohneneintopf und eingebrannten Linsen mit Knödel die Einfälle für Hülsenfrüche-Rezepte fehlen, der wird bei mir fündig. Einfach “Hülsenfrüchte” in die Suche eingeben oder gleich mit diesem Brownies-Rezept beginnen. Es enthält noch einige EL Weizenmehl, angeblich kann man aber die gesamte Mehlmenge eines Rezepts 1:1 mit Bohnenpüree austauschen.
Bohnen – Brownies
Zutaten für einen 20 x 20 cm großen Kuchen (gebackene Höhe 2,5 – 3 cm)
300 g getrocknete Käferbohnen oder 140 g gekochte Bohnen (auch weiße oder Kidneybohnen) 2 Eier 80 g Zucker 1 TL Vanillezucker 1 Prise Salz 2 EL Rum 1 EL Zitronensaft ca. 3 EL Wasser/(Pflanzen-)milch, wenn der Teig zu fest ist 4 EL Mehl 50 g geriebene Nüsse (z.B. Haselnüsse) 1 EL Kakaopulver 1/2 TL Weinsteinbackpulver, 1 Messerspitze Natron
Ich habe diese Käferbohnen verwendet, sie sind sehr groß und haben dadurch verhältnismäßig wenig Schale. Ein paar Kichererbsen sind auch mit in den Teig gerutscht
Zubereitung:
Die Bohnen ca. 12 Stunden in kaltem Wasser einweichen, mit frischem Wasser im Druckkochtopf weich kochen. Wenn die Bohnen sehr weichgekocht sind lassen sie sich durch ein Sieb streichen, sonst mit dem Stabmixer passieren. In diesem Fall gibt man die Flüssigkeiten aus dem Rezept (Rum und Zitronensaft) dazu, damit die Bohnenmasse etwas weicher wird und sich leichter pürieren lässt.
Backrohr auf 180°C vorheizen, eine Backform (20×20 cm) vorbereiten.
Mehl, Kakaopulver, Nüsse und Backtriebmittel miteinander vermischen.
Eiklar zu Schnee schlagen.
Zucker, Dotter, Salz und Vanillezucker mit dem Handmixer schaumig rühren, 140 g Bohnenpüree, Zitronensaft und Rum unterrühren, dann die Mehlmischung und den Eischnee unterheben.
Der Teig hat die Konsistenz eines Rührteiges. Wenn er zu fest erscheint etwas Wasser / (Pflanzen-)Milch einrühren. Teig in die vorbereitete Form streichen und bei 180°C ca. 20 min. backen. Nicht zu lange backen, das ist der häufigste Backfehler (bei mir zumindest) und führt zu trockenen Kuchen, Broten und Gebäcken. Also wie immer Stäbchenprobe!
Gutes Gelingen! …und falls Bohnenpüree übrig geblieben ist: bald kommt mein Rezept für einen veganen Bohnenaufstrich!
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