Über die aktuelle Lage in Österreich, in Europa, ja weltweit muss man keine großen Worte verlieren. Es ist, wie es ist. Wer heute gesund ist, ein Dach über dem Kopf hat und genug zu essen, dem geht es um vieles besser als jenen, die gerade um ihr Leben und ihre Existenz fürchten.
Bei mir haben die aktuellen Entwicklungen für eine vergleichsweise unbedeutende Änderung gesorgt: mein Arbeitsplatz befindet sich aktuell in den eigenen 4 Wänden. Meine beiden Schulkinder sind ebenfalls zuhause. So ähnlich ist es wohl bei vielen anderen auch. Nun könnte sich ändern, worüber ich viele Menschen in den letzten Jahren klagen hörte: zuhause wird nicht mehr gekocht, es gibt keine gemeinsamen Mahlzeiten, die Kinder lernen weder das Kochen noch eine gemeinsame Tisch- und Gesprächskultur. Das könnte sich nun ändern. Von den Einschränkungen, die wir nun einige Wochen lang erleben, könnten unsere Kinder umgekehrt lebenslang profitieren. Es liegt an uns Erwachsenen, auch diesen positiven Aspekt zu sehen und einen wichtigen Grundstein für die Ernährung, das Essverhalten, die Gewohnheiten unserer Kinder zu legen. 30 Tage, sagt man, braucht es, um neue Gewohnheiten zu festigen. Gehen wir’s an! 1 neue Gewohnheit reicht auch schon. Einfach 2 oder mehrere Wörter auswählen und loslegen.
gemeinsam, frisch, ausgewählt, gekocht, zubereitet, verzehrt, Frühstück, Abendessen, Mittagessen, Jause, …
Von mir gibt es heute ein Rezept für das Mittagessen. Wer sich – wie ich – keinen Nudelvorrat angelegt hat, sondern auf die Kraft der Hülsenfrüchte und Getreide vertraut und nur nervös wird, wenn die Gemüsevorräte schwinden, sollte alle Zutaten dafür bei der Hand haben. 😉 Rosmarin findet ihr vielleicht auch schon im eigenen Garten.
Berglinsen-Dal mit Rosmarinkartoffeln und frischem Naan
150g Berglinsen: ca. 2 Stunden in kaltem Wasser einweichen
1 rote Zwiebel 2 mittelgroße Karotten 1 Hand voll Broccoli Salz, Öl Gewürzmischung nach Belieben (z.B. Masala für Linsen) Lorbeerblatt
5 mittelgroße Kartoffeln 1 Zweig Rosmarin Salz, Öl
Naan: lieben Dank an Alex für das Rezept! 250 g Mehl (Weizenmehl T700) 50 g Roggenmehl R500 (oder R960) 10 g Germ 100 ml Milch 50 g Joghurt oder Buttermilch 1 TL Salz 1/2 TL Zucker 1 EL Olivenöl Wasser nach Bedarf (ca. 30 ml)
Zubereitung: Für das Naan-Brot die Germ in der Milch auflösen, mit allen anderen Zutaten ca. 10 min. lang zu einem geschmeidigen Teig kneten, der seidig glänzt und nur leicht klebrig ist. In einer geölten Schüssel an einem warmen ca. 30 min. Platz gehen lassen. Danach den Teig (ca. 500 g ) in 4 gleich große Portionen teilen, zu Kugeln schleifen. Kurz rasten lassen. Dann zu Fladen, Durchmesser ca. 15 cm, formen, dazu etwas Öl auf die Arbeitsplatte geben. Fladen unter einem Tuch ca. 15 min. gehen lassen.
Dann etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, die Fladen einzeln backen. Zuerst zugedeckt ca. 2-3 Minuten auf der einen Seite, bis sie goldbraun sind. Danach auf der zweiten Seite ca. 2 Minuten. Die restlichen Fladenbrote genauso backen. Bis zum Verzehr in ein Geschirrtuch einschlagen.
Während der Teigruhezeiten können die restlichen Arbeiten erledigt werden: Zwiebel würfelig schneiden. Karotten in dünne Scheiben schneiden, Broccoli in Röschen zerteilen. Kartoffeln in etwa walnussgroße Stücke teilen, mit Salz und 2 EL Öl in einer feuerfesten Form vermischen, Rosmarinnadeln darüberstreuen und im Backrohr bei ca. 190° C 30 min. garen.
Zwiebel in wenig Öl glasig andünsten. Die eingeweichten Berglinsen abseihen und zu den Zwiebeln geben. Mit ca. 500 ml heißem Wasser aufgießen. 1/2 TL Salz (verhindert das Weichkochen der Linsen, sie bleiben dadurch bissfest), Lorbeerblatt und Gewürzmischung dazugeben und ca. 15 min. auf kleiner Stufe köcheln lassen. Dann Karotten und Broccoli dazugeben und mitgaren lassen.
Anrichten und genießen! Mahlzeit!
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