…sind zuviel Kaffee und zuwenig Kaffee. Diese Widersprüchlichkeit finden wir nicht nur bei Kaffee, sondern bei vielen Nahrungs- und Genussmiteln. Der an Gesundheit und an Ernährung interessierte Mensch muss damit erst einmal zurecht kommen. Häufig resigniert er enttäuscht: “Die Wissenschafter sind sich ja auch nicht einig“, “Heute so, morgen so, da soll man sich einmal auskennen“.
Dabei kennen wir alle den einen Spruch, der diese Unklarheiten von Grund auf ausräumen kann: “Alles im richtigen Maß”.
Bewegung ist gesund, wissen wir. Zuwenig nützt nichts, zuviel kann sogar schaden.
Obst schützt vor Krankheiten, 1 Apfel in der Woche hat aber noch keine Wirkung, 5 Äpfel jeden Tag können zu ungesundem Bauchfett führen!
Soweit verständlich. Die Schwierigkeit ist, dass das “richtige Maß” bei jedem ein anderes ist. Die Ernährungspyramide und andere Ernährungsempfehlungen zeigen uns immerhin einen groben Fahrplan, was das durchschnittliche “richtige Maß” ist.
Übrigens haben sich die Ernährungsempfehlungen in den letzten beiden Jahrzehnten nur wenig verändert! “25 Jahre sind die Empfehlungen fast gleich geblieben!? Ist denn die Wissenschaft stehengeblieben? Es muss doch neue Erkenntnisse geben!” – Ihr seht – man kann es nie allen recht machen! Für die einen ist “ewig gleich” was für andere “dauernd anders” ist. Der ständige Wunsch in unserer Gesellschaft nach “Neuem” ist so groß, dass sogar Einzelerfahrungen oder unbedeutende Studienergebnisse aufgebauscht werden zu bahnbrechender Erkenntnis. Nicht von den Ernährungsgesellschaften, sondern von Medien und Industrie.
Man sollte gut hinsehen, wo Informationen herkommen, finde ich. Auch wenn eine renommierte Universität hinter einer Studie steht, einzelne Studien zeigen nie das Ganze. Das weiß die renommierte Universität, nicht aber der Leser der Tageszeitungen oder der Journale, die diese einzelne Studie in eine Story verpacken, die zum Lesen auffordern und die Gefühle erregen muss.
Aber ich bin vom Thema abgekommen. Ich wollte nur daran erinnern, dass für guten Kaffee die regelmäßige Reinigung der Kaffeemaschine wichtig ist! Meine glänzt seit heute morgen wieder und ausnahmsweise habe ich mir nach dem Mittagessen einen extra – Kaffee gegönnt.
Und weil die Frische des Kaffees ja noch mehr von der Mühle als von der Maschine abhängt, musste auch meine Kaffeemühle ihre Hüllen fallen lassen. Unglaublich, wieviele Kaffeemehlreste sich in diesem kleinen Gerät verstecken. Dabei wird sie nach jeder einzelnen Mahlportion schräg nach vorn geneigt ausgeklopft. Alle Schräublein haben wieder ihren richtigen Platz gefunden und nun lässt sich sogar das Mahlrad wieder leichter verstellen!
Kopfschmerzen hin oder her – eine Wirkung des Kaffees ist unumstritten: Kaffee vermag die Tätigkeiten zu steigern, die das Denken stärken. Er fördert die logische Folgerichigkeit. “Wer berufsmäßig viel schreibt, dem werden durch die anregende Wirkung des Kaffees die Sätze leichter aus der Feder aufs Papier gleiten” wusste Rudolf Steiner schon 1913. Er weist aber genauso auf die schädigende Wirkung des Kaffees hin. Auch hier gilt es, das richtige Maß einzuhalten! Mir reichen an “normalen” Tagen zwei verlängerte Espressi.
Comments